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Accelerated Mobile Pages: Speed is King!

Dieser Artikel erschien im Original auf dem THIRD MAN Blog

Schon seit einiger Zeit proklamiert Google, dass die Ladezeit wohl der wichtigste Aspekt in Sachen User Experience ist. Das bezieht sich insbesondere auf User mit mobilen Geräten und eher langsamer Internetverbindung. Auch ihnen will man die Inhalte möglichst rasch ausliefern.

Mit Accelerated Mobile Pages will Google Publishern, Bloggern und anderen Websitebetreiben das Werkzeug für schnell ladende Artikel in die Hand geben.

Letzten Oktober hat Google das Projekt AMPs angekündigt, seit März des Jahres 2016 werden die AMPs auch in der mobilen Suche und in der mobilen News Suche gezeigt.  Vor allem aktuelle News Artikel werden auf Mobilgeräten innerhalb eines prominenten Nachrichtenkarussells gefeatured. Anfang August hat Google nun angekündigt AMPs nicht mehr ausschließlich in einem Karussell anzuzeigen, sondern auch als „normale Suchergebnisse“ in die mobile Suche einzubrignen. Der User erkennt eine Accelerated Mobile Page am kleinen Blitzsymbol mit den Buchstaben AMP, das neben dem Ergebnis erscheint. Im Laufe des Jahres sollen dann immer mehr Nutzer in den „Genuss“ der schnellen Seiten kommen.

Form follows funktion

Die AMPs sind dabei im Grund nichts anderes als eine alternative Version der eigentlichen Website. Anders als Facebook mit seinen Instant Articles oder Twitter mit Twitter Moments, versucht Google aber nicht fremde Inhalte in ein eigenes Environment zu ziehen, sondern will ein Open-Source Framework bieten. Wobei hier anzumerken ist, dass AMP-Seiten auch innerhalb des AMP-Viewers der Google App laden. Der User bleibt also doch in einer Google Umgebung und kommt durch den Back-Button auch schnell wieder zu Google zurück.

Technisch gesehen ist AMP HTML nichts anderes als ein Framework mit sehr reduziertem Repertoire an gängigen Webstandards. Viele HTML und CSS Elemente dürfen nicht verwendet werden und externes JavaScript ist quasi komplett verboten.
Daher gibt es auch einige kritische Stimmen, die Google vorwerfen Web-Development wieder auf das Niveau der Jahrtausendwende zurückzuwerfen, und die Möglichkeiten, die CSS3 & Co bieten, damit zu revidieren. Außerdem kritisiert etwa Joost de Valk, dass einige Unternehmensdienste eigene Tags (amp-youtube) bekommen und daher AMP HTML weit davon entfernt sei, ein offener Standard zu werden.

Werbung auf AMPs

AMPs sollen aber nicht nur den Content schneller laden lassen, sondern auch die Werbeanzeigen. Auch will man die User Experience in den Vordergrund stellen, sodass Anzeigen etwa auf einfache kleine Flächen reduziert sind und erst nach dem eigentlichen Inhalt geladen werden. Gleichzeitig hat man nun A4A (AMP for Ads) angekündigt, die auch auf dem AMP Framework basieren. Weil andere Werbenetzwerke ihre Ads aber (noch) nicht im AMP Format ausliefern, sollen auch Nicht-AMP Anzeigen noch länger unterstützt werden.

Fazit

Zu Accelerated Mobile Pages und anderen Versuchen das Web mithilfe von verschiedenen Versionen derselben Inhalte schneller zu machen, kann man durchaus kritisch stehen. Google pusht das Projekt aber so stark, dass man sich als regelmäßiger Blogger und vor allem Websitebetreiber trotzdem überlegen sollte, ebenfalls eine AMP Version zu Verfügung zu stellen. Denn vor allem wenn die eigene Website bisher recht langsam lädt, kann AMP tatsächlich dabei helfen, die User Experience auf Mobilgeräten zu verbessern.

Hat man eine Seite die ohnedies schon sehr schnell lädt (unter einer Sekunde), kann man aber durchaus anzweifeln, ob sich der Aufwand eines eigenen AMP Templates lohnt. Denn wie Google im letzten Blogpost betont gibt es keinen speziellen Rankingvorteil für AMPs in den organischen Rankings. Es kann also sein, dass man lieber mit der eigentlichen responsiven oder mobilen Seite ranken will, als mit einer komplett abgespeckten AMP Version, die lediglich um ein paar zehntel Sekunden schneller ist. Den großen Vorteil einer eigenen AMP Version – vorausgesetzt die Website lädt bereits schnell – sehen wir momentan vor allem in der Chance, im prominenten AMP Karussell gefeatured zu werden.