Daniel Marx — SEO Consulting – Ihr Experte in Wien

Holistischer Content statt Keyword Fokus

Dieser Artikel erschien im Original auf dem THIRD MAN Blog

Noch bis vor einiger Zeit war Googles Algorithmus ziemlich dumm. Und weil er so dumm war lies er sich auch sehr leicht überlisten. Eine Seite wurde als relevant eingestuft, wenn das Keyword nur oft genug darauf vorkam und die Seite einigermaßen gut verlinkt war.

Wohin das führte ist bekannt. Suchmaschinenoptimierung bestand daraus eine Seite für ein wichtiges Keyword zu optimieren, indem man den Begriff möglichst häufig im Text unterbrachte und ihn optimaler weise noch in den Ankertext möglichst vieler Backlinks packte. Kurzum: SEO im Content-Bereich war lange pures Keywordstuffing.

Diese Zeiten haben sich geändert. Googles Algorithmus kann mittlerweile einschätzen welche Qualität ein Text wirklich hat. Und deshalb hat sich auch die Suchmaschinenoptimierung geändert. Es geht nicht mehr darum Google zu überlisten, sondern dem User genau das zu liefern, was auch Google ihm liefern möchte: Das beste & relevanteste Ergebnis.

Weg Von Keywords -Hin zu Themen

Überhaupt hat sich der Ansatz bei SEO geändert. Immer weniger geht es darum nur für spezifische, definierte Keywords mit hohem Suchvolumen zu ranken. Im Fokus stehen nun vermehrt ganze Themen oder Themencluster. Eine URL soll für hunderte verschiedener Suchanfragen und Keywordkombinationen in den Ergebnissen vorne mit aufscheinen. Und um das zu erreichen braucht man „holistischen Content“.

Was ist holistischer Content?

Holistisch, also allumfassend sollen Seiten sein, um für möglichst viele Suchanfragen zu ranken. Im Prinzip geht es dabei darum solche Inhalte zu schaffen, die alle wichtigen Aspekte zum einem Thema beleuchten oder zumindest anschneiden. Weil – genau – man ja die relevanteste Seite sein möchte.

Statt, wie vor einigen Jahren üblich, zig Unterseiten für verschiedene Keywords anzulegen, die sich inhaltlich nur marginal unterscheiden, wird auf einer Seite auf alles Relevante eingegangen. Ziel ist es die Intentionen der User, die auf die Seite kommen zu kennen und dazu alle passenden Informationen gebündelt anzubieten.

Was holistischer Content nicht ist

Aber Vorsicht! Es geht nicht darum einen möglichst langen Text auf eine Seite zu packen, sondern – wie so oft – um Relevanz. Alle relevanten Aspekte zum Thema der Seite sollten behandelt werden, was aber nicht unbedingt heißt, dass man einen ganzen Aufsatz schreiben muss. Usern, die sich noch weiter informieren möchten kann man natürlich detailliertere Unterseiten, mit tiefergehenden Informationen zu einzelnen Aspekten des Gesamtthemas, anbieten. Bietet man eine ganze Reihe solcher tiefergehenden Seiten an, wird die Domain an sich holistisch und irgendwann zu einer Autorität auf dem Themengebiet.

Wie erstelle ich guten holistischen Content?

Holistischer Content ist keine Hexerei. Im ersten Schritt geht es immer darum sich klar zu werden, was man mit der Seite überhaupt bezwecken möchte. Soll der Inhalt über ein allgemeines Thema informieren, geht es darum ein Produkt zu verkaufen oder soll der User etwas ganz anderes tun?

Ist der Fokus des Textes klar, geht es darum, sich zu überlegen, was sich die User der Zielgruppe auf der Seite erwarten. Welche Intensionen, welche Fragen haben sie, wenn sie auf meinen Inhalt stoßen? Denn genau diese gilt es zu beantworten. W-Fragen Tools können helfen wichtige Fragestellungen zu identifizieren.

Außerdem hilft ein Blick auf die Konkurrenz. Und das geht auch auf indirektem Weg, über verschiedene Tools. Zum Beispiel mit den verschiedenen WDF*IDF Tools, die die meisten SEO Tool Anbieter, wie Searchmetrics, Xovi oder OnPage mittlerweile in ihren Suiten integriert haben. Ein WDF*IDF Tool kann helfen „Proof Terms“ & „Relevant Terms“ zu finden. Also Wörter und Phrasen, die für gewöhnlich – also auf anderen Seiten, die auch für das Thema ranken – ebenfalls vorkommen oder semantisch verwandt sind. Außerdem kann man dabei auf neue Subthemen und Aspekte stoßen, die man ansonsten im eigenen Text vielleicht nicht berücksichtigt hätte.

Wie alle Tools im SEO Bereich sollten auch WDF*IDF und W-Fragen Tools nur als Hilfestellung und Ideengeber eingesetzt werden. Ein Text soll immer zuerst für den Nutzer und erst in zweiter Linie für die Suchmaschine geschrieben werden. Eine Brise Hausverstand bei Recherche und Texterstellung sollte also immer dabei sein.

Zu guter Letzt ist ein ganzheitlicher Inhalt nie fertig, denn Relevanz ist immer auch Aktualität. Wenn man merkt, dass der Traffic auf eine URL nachlässt heißt es nachforschen. Gibt es vielleicht neue wichtige Aspekte zum Thema? Falls ja, sollten diese natürlich mit eingearbeitet werden und der Inhalte dementsprechend überarbeitet und erweitert werden.